Unser Kindergarten

Der Kindergarten Sterntaler wurde 1993 von einer Elterninitiative gegründet und ist seit Oktober 2020 mit einem eigenen Gebäude auf dem Gelände des Waldorfschulvereins Frankenthal-Pfalez e.V. beheimatet. In unserem Kindergarten werden alle Sinne der Kinder gemäß Ihrer Entwicklung angesprochen und gefördert. Dabei steht die Freude am Tun im Vordergrund. Täglich wird mit den Kindern gebacken oder gekocht und gemeinsam gefrühstückt. Durch einen kindgerechten, durchschaubaren Zusammenhang in dem alle Arbeitsabläufe nachvollziehbar sind (z.B. “Vom Korn zum Brot”) erwacht der Wille zum Mitmachen.
Nicht nur für das leibliche Wohl wird gesorgt, alle Arbeiten des täglichen Lebens haben hier ihren Platz. So lernen Kinder die alltäglichen Dinge kennen, achten und damit umzugehen – und greifen es in ihrem Spiel wieder auf. Viele unserer Spielsachen entstehen im Beisein der Kinder. Das wenig ausgestaltete natürliche Spielmaterial lässt Raum für die eigene Phantasie, die Voraussetzung für späteres schöpferisches Arbeiten ist. Während unseres täglichen Reigens, der die Jahres- und Festzeiten begleitet, werden Rhythmus, Lieder, Bewegung und Sprache gepflegt. Auch das tägliche Erzählen von Geschichten und Märchen fördert den inneren Reichtum der Kinder und ihre Sprachentwicklung.
Bei Wind und Wetter geht es in den Garten; zum Springen, Schaukeln, Klettern, Balancieren, Seilspringen, Stelzenlaufen – oder zum Spiel mit Wasser, Lehm und Sand. Auch hier können vielfältige Sinneserfahrungen gemacht werden.
Neben dem rhythmischen gestalteten Tagesablauf begleiten künstlerische Elemente wie Bienenwachskneten, Malen und Eurythmie die Kinder im Wochenrhythmus. Da das Kind das Menschsein nur am anderen Menschen lernt, sind die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner ihre Vorbilder. Durch altersgemischte, gleichbleibende Gruppen können die Kinder feste Bindungen eingehen. Dies lässt die Kindergartengruppe zu einem zweiten Zuhause werden. Das Vertrauen, das die Kinder der Welt entgegenbringen, wird durch Pflege, Geborgenheit, Sicherheit, Wiederholung und Kontinuität gestärkt. Es wird als Selbstvertrauen und Weltinteresse die Kinder im späteren Leben begleiten.
Lebensbedingungen haben sich gewandelt. Traditionen und Werte, die die Erziehung einmal selbstverständlich getragen haben, verändern sich. Spielräume gehen verloren. So entstehen viele Fragen für Eltern und Erzieher*innen, die wir gemeinsam auf Elternabenden oder in persönlichen Gesprächen versuchen zu beantworten. Die Eltern haben die Möglichkeit, durch tatkräftiges Anpacken, durch gemeinsames Erarbeiten der pädagogischen Grundlagen und durch gemeinsame Feste diesen Raum für ihre Kinder zu schaffen.
Im Spielen zeigt uns das Kind das Wesen. Im Spiel erfährt und bildet es sich selbst, im Spiel erobert es die Welt. Das eigenes Dasein und die Außenwelt sind noch eine Einheit: Für alle Eindrücke ist es offen, dabei lebt es in seinem Spielen zugleich mit voller Hingabe an seine Umgebung.
Alles Spielen wirkt deshalb auf das ganze Wesen des Kindes. Im Spiel bilden sich die leiblichen Organe aus, in ihm werden die Fundamente für die Gesundheit, für seelische Empfänglichkeit, für Geistesgegenwart und für die Fähigkeit zum verantwortungsvollen Handeln gelegt. Was sich das Kind erspielen darf, wird zum “Lebensvermögen” der Erwachsenen.
Sich dem Spielen des Kindes zuzuwenden und einen gesunden, dem Kinde entsprechenden Spielraum zu schaffen, ist die Aufgabe der frühkindlichen Erziehung und ein Hauptanliegen des Waldorfkindergartens. Die Anthroposophie ist Grundlage unserer Arbeit. Die Pädagogik basiert auf der Menschenkunde von Rudolf Steiner, jedes Kind wird als eigene Persönlichkeit wahrgenommen. Die Kinder finden im Waldorfkindergarten einen gesunden, für sie gestalteten Lebensraum und Lebensrhythmus, in dem sie sich leiblich, seelisch und geistig entfalten können.